So langsam läuft die Industrie hoch, nachdem mehr und mehr Firmen erkannt haben, daß man mit einem flexiblen und modularen Inlay-System gutes Geld verdienen kann. Mittlerweile sind diese jungen Startups dabei, die etablierten Platzhirsche in die Wüste zu schicken – und das ist gut so. Bei den Kamerarucksäcken gehört nämlich mal kräftig durchgelüftet – zu lange gab es hier nur Stillstand und mäßig gute Facelifts, ohne wirklich neue Ideen. Die neuen Stars in der Branche rufen für ihre Premium-Produkte allerdings auch ordentliche Preise auf: für den WANDRD PRVKE 31 (mit dem mittleren Cube!) legt ihr 329€ hin, der Compagnon Explorer+ 15″ kostet aktuell 389€ und der Peak design travel backpack (ohne Inlays!) 329€! Für den neuen NOMATIC McKinnon werdet Ihr sogar mehr als 400€ über die virtuelle Ladentheke schieben müssen.
Das Hauptproblem bei fast allen neuen Entwürfen bleibt aber nach wie vor das fehlende Know-How hinsichtlich Rucksack-Ergonomie. Wie bekomme ich das hohe Gewicht des Equipments möglichst effizient verteilt, damit sich der Träger des Ganzen wohl fühlt. Das was die Rucksack-Spezialisten seit Jahren beherrschen, scheint bei Kamera-Rucksäcken weitestgehend ignoriert zu werden: schwere Gegenstände nach oben und das Gewicht auf den stabilen Beckengurt ableiten. Wenn man ohne Auto outdoor unterwegs ist, dann gibt es nach wie vor fast keinen brauchbaren Rucksack für Fotografen. Lediglich die Mannschaft von Compagnon hat es begriffen und eine Kooperation mit Deuter getroffen, um deren Alpine-System in ihren Fotorucksack zu implementieren. Wozu man aber dieses labberige Rolltop benötigen soll, hat sich mir nicht erschlossen. Hier haben sie wieder einen unnötigen Knicks vor dem aktuellen Lifestyle gemacht – aber immerhin haben sie ein Top-Tragesystem in ihren Rucksack integriert. Ich habe das vor ein paar Jahren bereits umgekehrt gemacht und das Fotoequipment mittels Inlay-Technik in den Deuter-Rucksack integriert. Wie das Ganze aussieht könnt ihr euch auf der Seite Deuter-Fotorucksack ansehen. Ich würde mir zwar einen abnehmbaren oder zumindest faltbaren Hüftgurt wünschen, war mit der dort gezeigten Konfiguration immer zufrieden. Seit dem Umstieg von SONY Vollformat auf das Fuji X-System habe ich allerdings einiges an Ausrüstung mehr zu schleppen. Den Rucksack gebe ich nicht mehr her – aber bei den Inlays gibt es neuerdings eine ganze Menge neuer und interessanter Alternativen, die ich euch auf dieser Seite vorstellen möchte. Ob die Teile RCI (Removable Camera Insert), ICU (Inner compartment unit), Camera Cube oder BYOB (Bring your own bag) heißen ist egal – es handelt sich um gut gepolsterte, per Zipper verschließbare Kameraeinsätze für Rucksäcke.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die getesteten Inlays im Vergleich zum Deuter Freerider Pro 30 jeweils von vorn und von oben. Den Deuter Freerider habe ich ausgewählt, weil das meines Wissens der einzige Handgepäck-taugliche Outdoor-Rucksack mit Zugang von der Rückseite ist. Ich habe jeweils die Außenabmessungen der Produkte genommen und diese für einen ersten optischen Vergleich gegenüber gestellt.
Der Deuter-Rucksack hat die Maße BxHxT = 32 x 56 x 22cm. Auf den ersten Blick passen alle Inlays in den Deuter – aber der Teufel liegt hier leider im Detail. Kauft also bitte kein Inlay anhand der im Datenblatt angegebenen Maße, sondern bedenkt die folgenden Argumente.
Höhe:
Bei der Höhe müsst ihr bedenken, dass der Rucksack meist eine Deckeltasche hat. Damit ihr diese z.B. mit Sonnenbrille, Geldbörse oder Telefon bestücken könnt, braucht diese Tasche im Rucksack etwas Platz. Ihr könnt also die maximale Höhe des Rucksacks nicht komplett verwenden. Außerdem müsst Ihr etwas Extra-Platz einrechnen, um die umgeklappte Deckeltasche der Inlays einzuplanen. Bei relativ eckigen Inlays kann es außerdem sein, dass diese mit dem unten und oben leicht rund auslaufenden Rucksack kollidieren – also lasst besser generell etwas Luft bei der Höhe.
Breite:
Bei der Breite müsst ihr darauf achten, dass der Freerider kein rechteckiger Fotorucksack ist ihr nicht die volle Breite des Rucksacks ausnutzen könnt, da die Nähte unten etwas enger zusammen laufen. Wenn ihr nicht ganz sicher seid, stopft euren Rucksack einfach mal richtig mit Klamotten voll – dann seht ihr die Form, in der er genäht wurde. Damit lässt sich viel leichter abschätzen, wie groß das Inlay maximal sein darf. Notfalls einfach einen Pappkarton auf Inlaymaß zuschneiden und Probesitzen lassen.
Tiefe:
Auch hier würde ich an eurer Stelle etwas Luft einplanen. Beim Deuter ist es so, dass er weitere Fächer vor dem Hauptfach hat, in die man Reservekleidung, Schmutzwäsche oder einfach mal die Daunenjacke packen möchte. Wenn Ihr die volle Tiefe mit einem Inlay ausnutzt, dann wird es schwierig davor noch etwas rein zu quetschen.
Nachfolgend erkläre ich die Details der einzelnen Systeme. Jedes Inlay hat Vor- und Nachteile und die Entscheidung, was für Euch am besten passt, müsst ihr natürlich selbst treffen.
F-STOP GEAR
Seit 2005 im Geschäft hat sich F-Stop ein riesiges Netz an Ambassadors aufgebaut und ist mittlerweile aus der Szene nicht mehr weg zu denken. Die Produkte flashen mich persönlich jetzt nicht so sehr, weil keine wirklich großen Innovationen drin stecken. Sehr positiv bei F-Stop ist der exzellente Kundenservice – man kann mit den Mitarbeitern vom Service in Echtzeit chatten und die haben auch echt Ahnung von ihren Produkten. Die im oberen Vergleich untersuchte Fototasche ist die PRO XL – Version, die bei BxHxT = 29cm x 48cm x 18cm insgesamt 930g wiegt. Auch wenn sie theoretisch passen würde – vergesst es! F-Stop empfiehlt die PRO XL erst ab Rucksackvolumen von 50L – damit ist das nichts mehr für`s Handgepäck. Auch die unten gezeigte L-Version werdet ihr nur schwer in den Deuter hinein bekommen, auch wenn sie mit 38cm Höhe etwas kleiner ausfällt. Bei Größe M gibt es die Slope und die Shallow-Versionen, Slope ist schräg geschnitten, was Sinn macht, wenn der Kamerabody immer an der höheren Wand liegt. Die ICUs haben D-Ringe an den Ecken eingenäht, damit kann man das Inlay im Rucksack befestigen (falls dieser Laschen o.ä. hat). Die Abdeckung lässt sich falten und bei geöffneter ICU unter selbiger verstauen. Die ICUs werden mit elastischen Klettstreifen und fixen Teilern ausgeliefert. Die Teiler sind meiner Meinung nach nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik, hier macht Peak Design mittlerweile vor, wo es langgeht.
F-STOP ICU PRO X-Large
Hier passt wirklich alles rein! Extrem hohes und kantiges Inlay.
F-Stop ICU PRO Large-Version
BxHxT = 29,2 x 38,1 x 17,8cm bieten locker Platz für 2 Bodies und 5 Objektive
F-STOP ICU M Slope
Die Slope M von innen
F-STOP ICU M Shallow
Die flache Variante der Medium ICU
PEAK DESIGN
Was wie so oft mit einem Kickstarter-Projekt begann mündete schließlich in den Capture Clip und damit in eine typisch amerikanische Karriere. Mittlerweile rockt PD die Branche, weil sie Dinge einfach aus einer anderen Perspektive angehen und zur Zeit die mit Abstand innovativste Firma in der Branche sind. Nahezu alle Fotografen haben diese kleinen roten Pillen am Equipment hängen – das muß man erst einmal hinbekommen. Zurück zu den Rucksack-Inlays.
Der Camera Cube in Größe L hat ein Volumen von 18L bei Abmessungen von BxHxT = 32 x 46 x 17 cm und wiegt lediglich 558g. PD gibt euch eine lebenslange Garantie auf das Material. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Inlay C-Clips, lange und kurze Divider, Flex-Divider und ein floating pocket. Diese kann man bei Bedarf auch nachkaufen. Die Inlays sind eher knuffig rund und passen sich somit einwandfrei den sie umgebenden Rücksäcken an. Was ich weiter oben mit der anderen Perspektive bei der Entwicklung des Equipments meinte zeigt sich sehr gut an den Dividern oder auch Trennstegen. Wer von uns hat sich im Laufe seines bisherigen Fotografenlebens nicht auch schon über die ständig überstehenden Ecken der Trennstege geärgert, deren Klettseite ständig irgendwo hängen bleibt, sich versehentlich anklettet oder die Fäden des angenähten Klettbandes verliert? Schaut euch die Divider von PD an – alle Ecken schräg und das Ganze rundherum Ultraschall-geschweißt. So macht man das! Auch die Form der Flex-Divider ist clever gemacht, wenn man die volle Höhe nicht braucht, klappt man die Teile einfach ein. Damit kann man zwei kleinere Linsen übereinander transportieren. Die Divider können nicht nur an der Außenwand sondern auch untereinander befestigt werden. Der Deckel der Cubes kann beim Zurückklappen gefaltet werden, sodaß er sich umgeklappt perfekt an den Cube anschmiegt. Es gibt die Camera Cubes von PD in 3 Größen, S,M und L – M und L haben zusätzlich zum Komplettzugriff von oben auch noch einen seitlichen Zugriff auf die Kamera. Das funktioniert natürlich nur, wenn Ihr den passenden Rucksack von PD kauft.
PEAK DESIGN BCC-L-BK-1
Hier passt ordentlich was rein. Sehr schön zu sehen sind die Flex-Teiler
Peak Design BCC-M-BK1 – der Medium Cube
Eng gedrängt stehen die Linsen im mittleren Cube
Peak Design BCC-S-BK1 – der kleine Cube
Ist so etwas sinnvoll?
WANDRD
Noch eine frische amerikanische Firma, die mit innovativen Ideen punktet. Allein der Weg zur Namensfindung ist ziemlich lustig – checkt das mal auf deren Homepage aus. Auf alle Fälle ist der WANDRD PRVKE aktuell der auffälligste und coolste unter den Fotorucksäcken, man muss halt schlapperige Tarpaulin-Planen mit Rolltops mögen und cool sein wollen:)
Das hier betrachtete Inlay ist der Camera Cube Pro + mit den Abmessungen BxHxT = 31,7 x 47 x 12,7cm und einem Gewicht von 0,67kg. Es handelt sich um das größere der beiden Inlays, welches für der 31L-Prvke-Rucksack entwickelt wurde. Es gibt auch eine Nummer kleiner für den 21L-Rucksack, dieses hat BxHxT = 27,9 x 11,4 x 41,9cm bei 0,6kg Gewicht.
Auch hier gibt es eine lebenslange Garantie auf das Material. Wandrd geht beim Design offensichtlich von liegenden Objektiven aus, anders ist die sehr geringe Tiefe nicht zu erklären. Das Inlay hat einen zusätzlichen Zugriff von der Seite, der natürlich nur in Kombination mit dem PRVKE funktioniert. Mehr oder weniger, wie mein blau-gelber Lieblings-Influenzer richtig festgestellt hat. Ob man einen Seitenzugriff überhaupt benötigt, ist Geschmackssache – wenn ich die für die meisten Situationen passende Linse auf der Kamera habe, dann lasse ich diese Kombi gleich ganz draußen. Material und Verarbeitung sind in dieser Preisklasse über jeden Zweifel erhaben. Anders als bei allen anderen Inlays ist der große Cube im oberen Drittel geteilt und mit einem festen Steg ausgestattet. Dieser kann mit dem dazu passenden Steg im Prvke kombiniert werden. Der Deckel der unteren Klappe kann gefaltet und komplett um das Inlay gelegt werden – dadurch ist der untere Bereich des Cubes frei zugänglich. Klappt man das obere Drittel nach dem Öffnen des Reißverschlusses um, dann kann man dieses Fach von vorn beladen. Zusätzlich wird der Zugang von oben ermöglicht. Man kann also die Kamera mit angeflanschten Tele von oben entnehmen. An sich ist das eine gute Idee. Ob das praxistauglich ist, wenn der Rucksack auf der Zugangsseite vom Rolltop mit anderen Dingen beladen ist muß jeder Nutzer für sich beurteilen. Für den Deuter hingegen ist das eine ziemlich geile Sache, denn man kommt ja an das Kamerafach auch von vorn ran – also um mal schnell unterwegs die Kamera zu ziehen ist das schon top!
WANDRD Camera Cube Pro Plus
Für DSLR`s entwickelt und damit etwas höher geschnitten
Wandrd Pro Camera Cube
Für spiegellose Kameras geschnitten, bei der X-H1 mit Rig wird es aber schon knapp.
Wandrd – Medium
Auch der Medium hat einen seitlichen Zugriff
NYA-EVO
Noch ein innovatives Startup, welches ein komplettes Ökosystem um die Inlays gebaut hat. Deutlich zu sehen, dass bei NYA-EVO ein Designer sagt wo es lang geht – man sieht es an den perfekt aufgebauten User Guides, der perfekten Farbabstimmung und den gut überlegten und ergonomisch begründeten Details. Auch auffällig ist die zurückgenommene, professionelle Art der Nordisch-asiatischen Kombination. Es geht um ein möglichst gutes Produkt, nicht um maximale Aufmerksamkeit. Wenn ich nicht schon einen guten Rucksack hätte, dann wäre der FJORD 36 genau mein Ding!
Bei Nya-Evo heißen die Inlays RCI – Removable Camera Insert. Es gibt sie in drei unterschiedlichen Größen, die relativ zum 36L Rucksack 20% (S), 50% (M) oder 80% (L) des Gesamtvolumens einnehmen. Das hier verglichene Inlay ist das NYA-EVO Large RCI mit Abmessungen von BxHxT = 29 x 38 x 16,5cm und einem Gewicht von 810g. Die Inlays sind vom Aufbau her Standard, ohne mit großen Innovationen zu glänzen. Dennoch haben sie zwei Besonderheiten.
Der Zipper ist umlaufend, sodaß der Deckel komplett abgenommen werden kann. Ich habe mich schon länger gefragt, warum da noch keiner drauf gekommen ist. Außerdem kann das Inlay komplett zusammengefaltet werden und nimmt damit im Gepäck weniger Platz weg. Hat Tenba zwar schon seit Jahren, ist aber trotzdem praktisch. Also z.B. könntet ihr im Flieger das große Inlay einbauen, um das gesamte Equipment im Handgepäck zu transportieren. Vor Ort packt ihr dann nur die jeweils benötigte Technik in ein kleineres Inlay.
NYA-EVO RCI Large
In dieses Inlay bekomme ich alles rein. Das RCI in Large mit abgenommenen Deckel.
NYA-EVO RCI Medium
Wer keine großen Teleobjektive dabei hat, ist hiermit gut bedient.
NYA-EVO RCI Small
Wer nur wenig Kamera-Equipment benötigt, nimmt die S-Variante.
TENBA BYOB 10
1977 von Bob Weinreb in NYC gegründet ist Tenba ein Urgestein der Szene. Ich nutze seit längerer Zeit mehrere Produkte dieser Firma und kann alle vorbehaltlos empfehlen. Material und Verarbeitung sind erstklassig. Das größte Inlay von TENBA ist das BYOB 10. Dieses ist mit BxHxT = 23 x 30 x 13cm und einem Gewicht von lediglich 386g das kleinste und leichteste Inlay im gesamten Testfeld. Anders als die übrigen Teilnehmer im Test wurden die Tenba-Inlays nicht speziell auf ein Rucksack-System zugeschnitten, sondern dienen als flexibler Kameraschutz für jegliche Art von Rucksack oder Tasche. Bring your own bag – daraus resultiert einerseits eine größtmögliche Flexibilität für euch, andererseits fassen diese Inlays nur wenig Equipment und rutschen im Rucksack leicht hin und her. Ich nutze neben dem 10er auch noch die Tool box 4 für den ganzen Kleinkram und das BYOB 7 für das Makro.
Das BYOB 10 hat außen zwei Netztaschen, in denen ihr ganz geschickt den Kameragurt o.ä. unempfindliche Dinge verstauen könnt. Das Inlay verjüngt sich in der Höhe nach vorn (zum Griff) hin, der Deckel kann im offenen Zustand sauber unter das Inay gefaltet werden. Im Deckel befindet sich eine transparente Tasche für Chipkarten oder andere flache Gegenstände. Die Innenteiler sind State of the art, genähtes Velcro an rechteckigen Teilern mit allen weiter oben erwähnten Nachteilen.
TENBA BYOB DSLR
Tenba Tool Box
Ob als Organizer für Kabel, Akkus, Reinigungsmaterial oder für eine einzelne Optik – die Tool Box ist ein Allroundtallent.
Fazit
Eine eindeutige Empfehlung kann ich euch nicht geben, dafür sind die Inlays zu unterschiedlich in den Abmessungen. Je nachdem, was ihr für einen Rücksack habt, haben die Teile natürlich individuelle Vorteile. Wenn Ihr z.B. die Kamera von oben entnehmen wollt und nur selten die Linsen tauscht, dann könnte das Wandrd-System am besten passen. Sucht ihr „nur “ ein kleines Inlay für Kamera und 1-2 Linsen, dann seid ihr weitestgehend frei in der Entscheidung. Hier würde ich mich für die preiswerteste und leichteste Option, also TENBA entscheiden. Die universellste Abmessung scheint BxHxT = 29×39,9×17 zu sein – ein solches Inlay passt wohl in die meisten Rucksäcke hinein und bietet reichlich Platz für die meisten Fotoausrüstungen. In diesem Raster habt ihr die Wahl zwischen der F-Stop Large ICU, dem Large RCI von Nya-Evo und der Large Core unit von Shimoda. Shi-was? Genau, ich war gerade mit dem Beitrag fertig, also die ersten Anbieter in Deutschland das Programm von Shimoda übernommen haben. Und das ist genau das, was ich persönlich gesucht habe.
SHIMODA
Noch so eine Story, die mit einem Kickstarter-Projekt begann und bereits nach 30 Stunden komplett finanziert war. Wenn der ehemalige Lead-Designer von F-Stop Ian Millar das Projekt mit Hilfe des Tenba-Präsidenten Peter Waisnor auf die Beine stellt – dann muß da auch ein richtig guter Wurf rauskommen. Und der Wurf ist durchaus gelungen. Wie jeder andere Hersteller brauchte auch SHIMODA einen USP und hat diesen mit dem höhenverstellbaren Trägersystem geschaffen. Ist nicht wirklich eine große Innovation, denn das gibt es ja schon seit Jahrzehnten bei großen Backpacks. Auch wirken die Explore-Rucksäcke für unsere europäischen Augen eher langweilig hinsichtlich Farbe und Design, aber das ist zum Glück Geschmackssache. Dennoch hat das Team um Ian Millar einige wirklich kluge Details umsetzen können, wie den abnehmbaren Hüftgurt, die großzügigen Taschen an dem Tragegurten und den geschlitzten Hüftgurt. Auch das seitliche Umklappen der Rückwand ist schlau gemacht! Der Seitenzugriff am Rucksack erschließt sich mir allerdings nicht, das funktioniert nur ohne eingebautes Inlay oder mit 90° gedrehtem S-Inlay. Es wird auch ersichtlich, dass es sich eher um einen Rucksack für Outdoor-Sportler handelt, denn eine Stativaufnahme bzw. Seitentaschen sucht man vergebens. Die Inlays – hier Core Units genannt sind hingegen wirklich clever gebaut und das war es auch, was mich auf diese Firma aufmerksam gemacht hat. Es gibt sie natürlich wieder in 3 Größen, small, medium (für spiegellose und DSLR) und large. Und man hat an den richtigen Stellen das Geld rausgenommen, keine Schlaufen, keine D-Ringe, kein Seitenzugriff und keine Klappe. Stattdessen werden die Core Units mit einem kompett abnehmbaren Dust cover geliefert, bei der small-Version sogar als Schultertasche ausgelegt – Tenba lässt grüßen. Die Teiler sind endlich so gebaut, dass man sie leicht einsetzen kann und oben nicht immer die spitze Ecke mit dem Velcro stört. Auch beim Material der Teiler hat sich viel getan, hier aus druckgeformten EVA-Schaum! Damit hat man endlich die Design-Flexibilität, die Polster nur da zu platzieren, wo man sie auch benötigt.
Shimoda Core Unit small
Und so sieht die Kleine bestückt aus.
Shimoda Core Unit medium DSLR
Und befüllt.
Shimoda Core Unit large
Sauber!
Übersicht aller Inlays in der Größe S
Hersteller | für System | Bezeichnung | Breite [cm] | Höhe [cm] | Tiefe [cm] |
---|---|---|---|---|---|
F-STOP GEAR | all F-Stop Backpacks | Small Shallow | 29,2 | 20,3 | 12,7 |
F-STOP GEAR | Small Pro | 29,2 | 20,3 | 17,8 | |
PEAK DESIGN | BCC-S-BK1 | 32 | 16 | 17 | |
WNDRD | PRVOKE 21 | Mini | 26,7 | 17,8 | 12,7 |
WNDRED | PRVOKE 31 | Mini+ | 29,2 | 19,7 | 12,7 |
NYA-EVO | Fjord 30 / 60 | Small RCI | 29 | 20 | 16,5 |
TENBA | open for all systems | BYOB10 | 27 | 20 | 11 |
SHIMODA | Explore | Core unit small | 29 | 13 | 17 |
Übersicht aller Inlays in der Größe M
Hersteller | für System | Bezeichnung | Breite [cm] | Höhe [cm] | Tiefe [cm] |
---|---|---|---|---|---|
F-STOP GEAR | Medium Shallow | 29,2 | 27,9 | 12,7 | |
F-STOP-GEAR | Medium Pro | 29,2 | 27,9 | 12,7 (17,8) | |
PEAK DESIGN | BCC-M-BK-1 | 32 | 32 | 17 | |
WNDRD | PRVOKE 21 | Essential | 27,9 | 24,1 | 11,4 |
WNDRD | PRVOKE 31 | Essential + | 31,8 | 27,9 | 12,7 |
NYA-EVO | Flord 30 / 60 | Medium RCI | 29 | 28 | 16,5 |
TENBA | BYOB10 DSLR | 23 | 30 | 13 | |
SHIMODA | Explore | Core unit medium DSLR | 29 | 30 | 17 |
SHIMODA | Explore | Core unit medium Mirrorless | 29 | 30 | 13 |
SHIMODA | Action X | Core unit V2 medium DSLR | 29 | 30 | 17 |
SHIMODA | Action X | Core unit V2 medium Mirrorless | 29 | 30 | 13 |
Übersicht aller Inlays in der Größe L
Hersteller | für System | Bezeichnung | Breite [cm] | Höhe [cm] | Tiefe [cm] |
---|---|---|---|---|---|
F-STOP GEAR | Pro Large | 29,2 | 38,1 | 17,8 | |
PEAK DESIGN | BCC-L-BK-1 | 32 | 46 | 17 | |
WNDRD | PRVOKE 21 | Pro | 27,9 | 41,9 | 11,4 |
WNDRD | PRVOKE 31 | Pro+ | 31,8 | 47,0 | 12,7 |
NYA-EVO | Fjord 30 / 60 | Large RCI | 29 | 38 | 16,5 |
TENBA | BYOB10 | 27 | 20 | 11 | |
TENBA | BYOB10 DSLR | 23 | 30 | 13 | |
SHIMODA | Explore | Large Core Unit | 29 | 38 | 17 |
SHIMODA | X-System | Large Core Unit | 29 | 38 | 17 |
Herzlichen Dank für diese Aufstellung. Das ist extrem hilfreich. Ich habe den Deuter Freerider Pro und den NYA-EVO Fjord 36 mit dem RCI in L. Der Fjord 36 ist der bessere Fotorucksack, der Deuter der bessere Rucksack. Je länger man tragen muss, desto besser der Deuter. Leider aber passt das RCI-L nach meinen ersten Tests nicht (gut) in den Deuter. Für den Deuter habe ich ein Wndrd M Einsatz mit Zugriff von der Seite bzw im Deuter von oben. Funktioniert gut.
Hallo Arne, Danke für Deinen interessanten Kommentar, dem ich voll und ganz zustimme. Das große RCI von NYA-EVO hat dasselbe Problem wie die Medium Core Unit von Shimoda – die Inlays sind zu tief. Ich habe mittlerweile die Shimoda Explore mirrorless im Deuter, die passt straff rein, man kann aber die obersten 3cm umklappen, was mega geschickt ist. Dann entspricht die Höhe etwa Deinem Wndrd M-Inlay, welches ich mir zum Testen auch noch mal zulegen werde.
Gruß!
Tilo